Nebenprodukte rücken in den Vordergrund

Sägespäne und Hackschnitzel sind längst nicht mehr nur Nebenprodukte bei der Verarbeitung von Baumstämmen, nein, denn die TU Wien und die HS Timber Group suchen gemeinsam im Rahmen des Forschungsprojektes „WoodCamp3D“ eine hochwertige Anwendungsmöglichkeit für genau diese Produkte. Es soll ein Verfahren entwickelt werden, um Holzspäne in ein hochwertiges Biokomposit-Material umzuwandeln. Das daraus entstandene Spezialmaterial soll beispielsweise im Hausbau eingesetzt werden kann. Auch für den 3D-Drucker soll es geeignet sein.


Vision oder Realität?
Auch wenn man sich dies erst nicht vorstellen kann, gibt es eine Erklärung, die das Ganze begreifbar macht.
Das Makromolekül „Lignin“ spielt eine wichtige Rolle für die Eigenschaften von Holz. Es verbindet die Zellen miteinander und sorgt für die Festigkeit des Rohstoffes. In diesem Projekt soll ein Teil des Lignins aus den Holzspänen herausgelöst werden und unter Druck werden die Holzbestandteile dann mit Hilfe einer speziellen Technik neu miteinander verbunden-ganz ohne künstliche Kleber.
Bauingenieur Prof. Josef Füssl (TU Wien) und Chemieingenieur Prof. Anton Friedl sind beide wissenschaftliche Leiter des Projekts und möchten gemeinsam mit der HS Timber Group aufzeigen, dass diese Vision durchaus real werden kann.


Step by Step
Dazu beschreiben ExpertInnen mithilfe von computergestützter Modellierung das Material auf verschiedenen Längenskalen und das von ihrer Mikrostruktur bis hin zur Skala großer Bauelemente. Mittels Materialchemie werden die Zusammenhänge zwischen der Mikrostruktur, den chemischen und physikalischen Eigenschaften analysiert. Das alles und noch viel mehr wird benötigt, um DAS Endprodukt zu schaffen, welches geplant ist. Präzise und step by step zum innovativen und nachhaltigen Werkstoff, welcher leistungsfähiger als Beton und formbar wie Polymere ist.

Ohne Moos nichts los
Mit einer Förderung der HS Timber Group über 1 Million Euro im ersten Forschungsjahr und weiteren 2 Millionen Euro bei positivem Projektverlauf, steht einer erfolgreichen Forschung und Herstellung nichts mehr im Weg, da ist auch Projektbetreuer Hannes Plackner (HS Timber Group) zuversichtlich.

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